Systemische Therapie und Beratung
 

Die systemische Therapie und Beratung eignet sich für Menschen in Konflikt- Krisen und extremen Stresssituationen. Wenn Sie sich generell überfordert fühlen mit dem Alltag, in der Partnerschaft oder am Arbeitsplatz, auf der Suche nach einer neuen Perspektive oder der Lösung eines Problems näher kommen wollen. Systemische Therapie setzt einen besonderen Fokus auf Ressourcen und sucht nach Mustern, die als positiv empfunden werden, beschäftigt sich also weniger mit der Vergangenheit, die nicht mehr zu verändern ist. Erfahrungen, Prägungen und Werte, die Sie zum „ Heute“ gebracht haben, werden dabei berücksichtigt und wertgeschätzt. 

Sie kann bei depressiven Verstimmungen, Anpassungsstörungen, Burn-Out, Phobien, Angst- und Schlafstörungen, somatoformen und psychosomatischen Beschwerden ergänzend begleiten und zu einem besseren Umgang mit den Symptomen beitragen. 

Mögliche Problembereiche für eine Systemische Therapie können sein : 

Selbstwertprobleme /Zwischenmenschliche Schwierigkeiten

Persönliche Krisen oder belastende Lebenssituationen

Familiäre Konflikte / Kontaktabbruch

Entdecken der eigenen Biografie

Schmerzen und anhaltende chronische Beschwerden wie Migräne, Asthma, Allergien, Hautprobleme, Kopf- und Rückschmerzen

Verlustängste / Abgrenzungsprobleme / Übergriffigkeit

Partnerschaftsprobleme/Trennung oder Scheidung

Entscheidungsprobleme /Prokrastination

Burn Out am Arbeitsplatz / Mobbing 

psychosomatische Probleme, oft begleitend mit Verhaltenstherapie, Essstörungen, Ängste, Suchtthematik 

Kriegsenkel und Kriegskinder ( transgenerationale Weitergabe von Traumata )

Für Menschen mit endogenen Depressionen, akuten Psychosen, bei bipolaren Erkrankungen, Manie oder Schizophrenie, komplexe PTBS, Borderline  Störung, Demenz  und akuter Suizidalität  ist mein Angebot leider nicht passend. Hier ist es sicher sinnvoller, einen Therapeuten aufzusuchen, der sich auf das jeweilige Thema spezialisiert hat. In Münster bietet das Netzwerk www.ptn-muenster.de sinnvolle Hilfe. Leider sind die Wartezeiten für einen Therapieplatz suboptimal. 

 

 

Kriegsenkel und Kriegskinder
 

Das Thema Kriegsenkel liegt mir besonders am Herzen. Es handelt sich nach meiner Auffassung um ein deutschlandweit vernachlässigtes und teilweise verdrängtes Thema, welches polarisierend wirkt.  In der dritten Generation ( Kriegsenkel) gibt es viele Nachfahren, die sich verstärkt für die Erlebnisse ihrer Familie im 2. Weltkrieg interessieren und die die  Zusammenhänge zwischen der eigenen Biografie und der ihrer Familie erforschen möchten. Es gibt Viele, die endlich verstehen  und einen Schlussstrich ziehen möchten.   

Nach Sabine Bode beschreibt der Begriff Kriegsenkel die Jahrgänge von 1960 - 1975. und bezieht sich auf die Kinder der Kriegskinder, die den Jahrgängen 1930 - 1945 angehören. Viel entscheidender als die Jahrgangszugehörigkeit ist es, ob und wieweit sich die Kriegsenkel von den Erlebnissen und Traumata der Kriegsgeneration beeinflusst fühlen. Dies kann in Familien, in denen die Erlebnisse während des Krieges äußerst traumatisch waren und zudem unverarbeitet  blieben oder in Familien mit verschwiegener Täterschaft eines Familienangehörigen ( z. B. Beteiligung an den Kriegsverbrechen der Nationalsozialisten , auch bei relativ jungen Generationen der Fall sein. 

Die Familienbiografie ( z. B.  Genogramm )  ist für uns Nachfahren wichtig um das Geschehene aufzunehmen und zu integrieren. Nach dem systemischen Ansatz gibt es keine Täter- oder Opferanteile die schlecht sind. Jeder Teil unserer Persönlichkeit, den wir nicht annehmen oder lieben, wendet sich gegen uns. 

Es geht bei dem Thema Kriegsenkel nicht um Rechtfertigung von Kriegsverbrechen, Mitläufer - oder Täterschaft, auch nicht um eine Relativierung der Schuldfrage. Es geht vielmehr darum, eine gemeinsame Erinnerungskultur zu schaffen, in der Trauern erlaubt ist und in der das Geschehene akzeptiert werden kann, ohne sich selbst schuldig zu fühlen, denn Kriegsenkel sind nicht für das Verhalten ihrer Großeltern verantwortlich. Selbstverständlich tragen sie die Verantwortung für die eigene Zukunft . 

Meiner Meinung nach brauchen wir gesellschaftlich betrachtet einen Paradigmenwechsel, der uns dahin führt ganzheitlich zu denken und zu fühlen. Das herrschende Paradigma führt zu Rassismus, Polarisierung und zur individuellen Vereinsamung. 

An Stelle von Schweigen und Scham, verdrängten oder dissoziierten Gefühlen, also verbannten Anteilen, kann eine Transformation der belasteten Teile den Neubeginn für eine gemeinsame Zukunft ebnen.

 

                                            Transgenerationale Traumata

Andauernde, lebensbedrohliche Erlebnisse können in die nachfolgenden Generationen hinein wirken. Dabei wird nicht das Trauma selbst, sondern die Art und Weise seiner Verarbeitung, eine erhöhte Stressanfälligkeit, kein Identitätsgefühl, übergroße Sensitivität und Ängste vermittelt. Fehlen Schutzfaktoren wie u.a. ein angstfreies, unterstützendes Familienklima, eine sichere und geborgene Bindung zu einer konstanten Bezugsperson, kann es vorkommen, dass die eigenen Selbstheilungskräfte nicht ausreichen, um das Erlebte zu verarbeiten. Posttraumatischer Stress kann in diesem Fall fortbestehen. Die Betroffenen fühlen sich meist erschöpft, hilflos und wie ausgeliefert. Viele leiden unter Depressionen oder Ängsten. Das Vermögen liebevoll auf die Bedürfnisse der eigenen Kinder einzugehen ist häufig eingeschränkt, ein inniges Verhältnis ist aufgrund der eigenen schweren traumatischen Belastungen kaum möglich. 

Nicht verarbeitete traumatische Erlebnisse können zu atmosphärischen Eigenarten wie z. B. einer ängstlichen, narzisstischen, misstrauischen oder vermeidenden gefühlsarmen Grundstimmung innerhalb der Familie führen. Nicht selten leiden ihre Nachfahren an Blockaden, körperlicher hoher Anspannung, somatoformen Auffälligkeiten, Traurigkeit, Unruhe und fehlendem Identitätsgefühl. Sie spüren oft eine Sehnsucht nach Heimat und fühlen sich entfremdet, ohne zu wissen woher diese Gefühle kommen. 

Können Schrecken und Leid nicht aufgearbeitet, bewütet und betrauert werden, bleiben die Betroffenen meist mit einem Gefühl der inneren Leere zurück. Der Zugang zum emotionalen Erleben wird größtenteils nicht oder nur ansatzweise vorgelebt. Trauerarbeit ist sehr wichtig um Abschied nehmen zu können und Verluste zu integrieren. Erst durch das Zulassen von Wut und Trauer kann der Blick und die Gänze der Anteile gesichert werden. 

Eine offen gezeigte Trauer kann eine Familie stärken und liebevolle und vertrauensvolle Bindungen entstehen lassen. 

 

                                          Kriegsenkel in der Loyalitätsfalle

In vielen Familien, in denen die Kriegserlebnisse äußerst schwer waren, ( z. B. Vertriebene aus ehemals Schlesien, Pommern, Posen oder Preußen ) und unverarbeitet blieben, fühlen sich die Familienmitglieder häufig in einem Gewirr aus Schuldgefühlen, Dankbarkeit und Pflichtgefühl verstrickt. Die empfundene Loyalität den Eltern und Großeltern  gegenüber führt zu einer starken emotionalen Bindung an das Elternhaus und das dort herrschende Wertesystem. In vielen Fällen fühlen sich Kriegsenkel und Kriegskinder für das seelische Wohlergehen ihrer Eltern mitverantwortlich. Jegliche Ablösungs- und Abgrenzungsversuche können starke Schuldgefühle hervorrufen. Die Identifikation mit dem Leid der Eltern und die Bedürfnisse nach sicherer Bindung prallen aufeinander. Nicht selten werden Familiengeheimnisse, wie Gewalterfahrungen, Missbrauch, Suizid, Täter- oder Opferschaft erst durch die Strukturaufstellung sichtbar. Bedingt durch die Geheimhaltung und Tabuisierung haben die Familienmitglieder  häufig einen höheren Anspruch an den Familienzusammenhalt. Die Familie schottet sich nach Außen hin ab, sie ist verletzlicher  als andere und verhält sich misstrauischer. 

 

                                Systemische Paartherapie / systemische Paarberatung

Einer der häufigsten Gründe, wieso sich ein Paar zu einer Beratung entscheidet ist der, dass sich einer der beiden oder auch beide nicht mehr verstanden oder ständig missverstanden fühlen. Es gibt Konflikte, die sich alleine kaum mehr lösen lassen. Das Paar befindet sich in einer Krise. Beide scheinen in den Argumentations- und Verhaltensmustern zu verharren. In vielen Fällen kommt es vor, dass einer der Partner nicht die Unterstützung erhält, die er sich von dem anderen wünscht oder das Paar arbeitet nicht mehr als Team  zusammen, sondern als Einzelkämpfer gegeneinander. Es entwickelt sich eine belastende  Kommunikationsschleife. Immer häufiger kommt es zu Konflikten oder auch heftigen Auseinandersetzungen, nicht selten wird der Graben zwischen den Partnern dadurch immer tiefer, die Verletzungen werden persönlich ausgetragen. 

Eine Krise bietet aber auch immer eine Chance sich neu zu sortieren, sofern beide dazu bereit sind. Eine systemische Therapie kann dabei unterstützen wieder ins Gleichgewicht zu finden. Durch kreative systemische Methoden wie zirkuläres Fragen, Systemaufstellungen, Rollentausch etc. kann die Perspektive des jeweils anderen auf überraschende Weise wiederentdeckt werden. Die Partner haben die Möglichkeit sich neu kennenlernen, andere Seiten zu erforschen, dadurch entstehen Handlungs- und Entscheidungsspielräume, die das Zusammenleben nachhaltig bereichern können. Am Ende einer gelungenen Paarberatung sollten sich nicht nur für einen Partner, sondern für beide mehr Bewegungsfreiheiten ergeben. 

Themen sind beispielsweise : 

Gefühl des aneinander-vorbei-Redens

häufiges streiten, Vorwürfe, Missverständnisse

Trennungsgedanken, Unsicherheiten, Passen wir als Paar zusammen ?

Entfremdungsgefühle, nebeneinander leben 

Konfliktpotenzial durch unterschiedliche Wertesysteme in der Herkunftsfamilie

Abgrenzungsprobleme, Schwiegereltern mischen sich in die Beziehung ein

Anpassungsstörung an eine neue Rolle, ein Ereignis z. B. Mutterrolle

Fehlende Zeit als Paar füreinander, zu wenig gemeinsame Unternehmungen

Häufige Seitensprünge, Eifersucht,  die mit Eifer Leiden sucht 

 

 

 

 

 

 

 

 


 


 

 

 

                                                                                                                                                                                                           


 

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