Was bedeutet systemisch?

 

Die systemische Therapie ist neben der Verhaltenstherapie, der tiefenpsychologisch fundierten und der analytischen Psychotherapie als psychotherapeutisches Verfahren wissenschaftlich anerkannt. Sie hat ihre Wurzeln in der Familientherapie ( Virginia Satir ) und sieht den Menschen nicht als isolierte Person, sondern als Teil des sozialen Systems und der Beziehungen, in denen er sich bewegt. Ihr Blick richtet sich auf die Rollen, Wertvorstellungen, Glaubensätze, Regeln  oder Verhaltensmuster innerhalb der Systeme. Systemische Therapie versteht psychische Probleme und Symptome als Ergebnis konfliktreicher Beziehungsmuster und nicht als pathologische Diagnose oder Störung. Ihr Ziel ist es, den Menschen dabei zu unterstützen diese Muster zu erkennen, zu verstehen und aktiv zu verändern. Innere Anteile. die als störend oder quälend empfunden werden sollen  integriert werden, denn jeder Teil. den wir nicht annehmen oder lieben und statt dessen bekämpfen, wendet sich gegen uns.  Systemische Therapie fördert die Autonomie und Selbstwirksamkeit des Menschen. Sie ist lösungs- und ressourcenorientiert und und fördert die Stärken und Fähigkeiten eines jeden Menschen. Symptome haben systemisch betrachtet auch einen Nutzen, sie waren ein Lösungsversuch in der Vergangenheit, oft sind sie in der Gegenwart dysfunktional. 

 

          Worin unterscheidet sich systemische Therapie von anderen Verfahren ? 

 

                                                                  Lösungs- und ressourcenorientiert

Im Unterschied zu den analytischen Verfahren konzentriert sich die systemische Therapie nicht auf Problemanalysen, sondern auf Lösungsmöglichkeiten. Die Ziele, Wünsche und persönliche Entwicklung des Klienten stehen im Vordergrund. Psychische Probleme werden eher als Ergebnis eines gestörten Familiensystems und weniger als pathologische Erkrankung der einzelnen Person angesehen. Die systemische Therapie verzichtet auf den klassischen Störungsbegriff und somit auch auf die Diagnose des ICD. Es gibt keinen Eintrag bei der Krankenkasse  als "psychisch erkrankt". 

                                                                    kreative darstellende Methoden

Wie bei den klassischen Therapien finden auch in der systemischen Praxis Gespräche statt. Allerdings verwendet sie zusätzlich viele kreative und darstellende Methoden wie z. B. das Genogramm, die Familienskulptur, Arbeit mit Anteilen, Bodenankern, Struktur- und Symbolaufstellungen. 

                                                                        Klientenorientierung

Der Klient übernimmt selbst die Verantwortung für seine angestrebte Veränderung. Die zeitlichen Abstände zwischen den Therapien sind lang genug um eine Veränderung der Muster zu beobachten. Die Ziele werde gemeinsam erarbeitet und reflektiert. Als" Experte" weiß  der Klient am besten was ihm gut tut, der Therapeut begleitet ihn wertschätzend und ohne Bewertung. 

                                                                bedarfsorientierte Terminierung

Die systemische Therapie ist kurzzeittherapeutisch. Gewöhnlich finden  max.  5 -6 Sitzungen statt. Im Vergleich zu den klassischen therapeutischen Verfahren gibt es allerdings keine feste Stundenregel. Die Termine werden nach Bedarf vereinbart, wie viele Gespräche Sie in Anspruch nehmen und in welchen Abständen entscheiden Sie immer selbst. Wichtig ist, dass Sie sich nicht nur in den Gesprächen besser fühlen sondern die gewonnen Ideen auch im Alltag umsetzen und ausprobieren. 

                                                               verschiedene therapeutische Ursprünge 

Anders als die Psychoanalyse, mit ihrem Begründer Siegmund Freud, geht die systemische Therapie nicht auf eine einzelne therapeutische Schule zurück. Sie hat viele Gründerinnen und Gründer und vereint unterschiedliche therapeutische Perspektiven, z. B. strategische ( Paul Watzlawick ), strukturelle ( Salvador Minuchin), zirkuläre ( Mailänder Team, Boscolo, Palazolli ) und mehrgenerationale ( Helm Stierlin, Heidelberger Team ). 

 

                                                                Kostenerstattung durch die GKV

Die systemische Therapie ist seit 2020 anerkannt von dem kassenärztlichen Verfahren. Allerdings nur von Psychologischen Psychotherapeuten, die einen Kassensitz und eine Approbation haben. In meiner Praxis werden die Kosten nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen., jedoch je nach Vertrag von den privaten Kassen oder der Beihilfe. 


 

 

  

 

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